Die jüngste Ausgabe des Zukunftspanel Mittelstand 2023 zeichnet ein besorgniserregendes Bild der allgemeinen Wirtschaftslage in Deutschland. Der Zukunftspanel Mittelstand wurde bereits zum fünften Mal durchgeführt und bietet Ihnen Einblicke in die allgemeine Stimmung und den Geschäftserwartungen der deutschen Unternehmen. Im Zuge der Studie hatten 1.111 Unternehmen in Deutschland die Möglichkeit, sich zu den Herausforderungen zu äußern, die sie in der Zukunft erwarten.

Der Fokus liegt dabei auf dem demografischen Wandel und der Hürde, geeignetes Personal für mittelständische Unternehmen zu finden. In diesem Kontext wollen wir Ihnen Tipps und smarte Lösungen benennen, mit welchen Sie das größte Problemfeld, den Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung, überwinden können!

Mehr zu den Studienergebnissen erfahren Sie in folgendem Beitrag.

Die Top-Problemfelder der deutschen Unternehmen

Mit großem Vorsprung bleibt der Fachkräftemangel das Top-Thema der deutschen Unternehmen. Laut der Studie bleibt das Thema zum dritten Mal in Folge das herausforderndste Handlungsfeld, da fast die Hälfte der Unternehmen es benannten. Auffallend hierbei ist, dass weniger Führungskräfte von internationalen Unternehmen über den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel klagen. Ein Grund dafür könnte sein, dass diese Unternehmen vermehrt Ressourcen besitzen, um Fachkräfte aus dem Ausland zu akquirieren oder Standorte ins Ausland zu verlagern. Wie auch Sie qualifiziertes Personal im Ausland finden, erfahren Sie im Interview mit dem Deutschen Herzzentrum München.

An zweiter Stelle der Problemfelder befindet sich der erhöhte Wettbewerbsdruck unter den deutschen Unternehmen. Ebenso wie das dritte Problemfeld „Energieversorgung“ seien hierfür die gestiegenen Kosten der Auslöser. Diese drei Themen sind im Allgemeinen die Top-Problemfelder, wenn die Unternehmensgrößen außer Betracht gelassen werden. Die Plätze darunter seien eher für international tätige Unternehmen oder solche in einer besonders guten wirtschaftlichen Lage relevant. Diese Themen sind der Klimawandel und der dadurch notwendige Fokus auf Nachhaltigkeit, die Frage nach der Unternehmensnachfolge infolge des Generationswechsels, die Suche nach Innovation infolge des erhöhten Wettbewerbsdrucks und bürokratische Hürden.

Problemfelder mit geringerer Relevanz für deutsche Unternehmen

Ergänzend zur Frage eins erweisen sich die unteren Plätze der Umfrage als aktuell weniger relevant für die deutschen Unternehmen. Das Thema Digitalisierung liegt somit noch knapp unter den bürokratischen Hürden. Die unteren Plätze weisen laut der Studie darauf hin, dass die deutschen Unternehmen derzeit vorrangig auf tagesaktuelle Herausforderungen reagieren. So seien für die Unternehmen weniger akute Problemfelder, wie Krisen, Inflation und der Ukrainekrieg, von geringerer Relevanz. Auch die Folgen der Corona-Pandemie verlieren an Bedeutung.

Interessant ist laut den Studienergebnissen, dass die Politikverdrossenheit der Unternehmer steige. Grund dafür seien die schwierigen bürokratischen Regelungen, die ausbaufähigen Standortbedingungen und die aktuelle Energiepolitik. In Anbetracht der herausfordernden Energiesicherheit, welche sich auf Platz zwei befindet, wundert die steigende Politikverdrossenheit daher nicht.

Die Rangliste im Vergleich: Mittelstand und Nicht-Mittelstand

Das dritte Chart verdeutlicht die zu Beginn angesprochenen Antwortunterschiede je nach Unternehmensgröße. Die beiden größten Problemfelder „Fachkräftemangel“ und der erhöhte Wettbewerbsdruck betreffen den Mittelstand als auch den Nicht-Mittelstand. Der Nicht-Mittelstand beklagt das Fehlen von Fachkräften jedoch in einem größeren Umfang. Der Mangel an Arbeitskräften befeuert nämlich weitere relevante Problemfelder, wie den Wettbewerbsdruck durch nicht realisierbare Aufträge oder das Unternehmenswachstum, welches gehemmt wird.

Innovationen zur Sicherung des Unternehmenswachstum stellen für den Mittelstand ein weniger akutes Handlungsfeld dar als für den Nicht-Mittelstand. Es gibt ebenfalls Unterschiede in der Benennung des Problemfelds „Bürokratie“. Während international tätige Unternehmen über ausreichende Ressourcen verfügen, um bürokratische Hindernisse zu überwinden, stellen diese für den Mittelstand eine größere Herausforderung dar.

Ein Beispiel dafür ist das Recruiting: Der Umgang mit Bewerbern wird durch politische Vorgaben für mittelständische Unternehmen erschwert, sodass die Einhaltung der Vorschriften schwierig ist.

Tipp: Falls Sie ebenfalls Unterstützung bei der rechtskonformen Verwaltung Ihrer Bewerber benötigen, sollten Sie ein Bewerbermanagementsystem in Erwägung ziehen. Das Jobcluster Bewerbermanagementsystem bietet Ihnen die Möglichkeit, individuelle Recruiting-Prozesse zu hinterlegen und somit Abläufe zu automatisieren. Auf diese Weise sparen Sie wertvolle Ressourcen in Ihrer Personalabteilung.

Die Rangliste im Vergleich: Entwicklung der Top-Problemfelder

Das vierte Chart zeigt die Rangliste im Vergleich zu den vergangenen Zukunftspanel Mittelstand Studienergebnissen der Jahre 2022 und 2021. Der demografische Wandel und der daraus resultierende Fachkräftemangel erweisen sich in allen Jahren als Top-Problemfeld der deutschen Unternehmen des Mittelstands. Die erschwerte Energieversorgung befindet sich erst seit 2022 infolge des Ukrainekriegs unter den relevantesten Themen der Unternehmen und festigt sich auf den obersten Plätzen. Auffallend ist zudem der Rückgang des Problemfelds Digitalisierung. Laut des Zukunftspanel Mittelstand sei jedoch nicht der erhöhte Digitalisierungsgrad der Unternehmen für den Rückgang verantwortlich, sondern die Priorität der anderen Problemfelder.

Darunter fällt auch das Handlungsfeld „Unternehmensnachfolge“. Aufgrund des Generationenwechsels durch den Austritt der Baby-Boomer aus dem Arbeitsmarkt bis 2030 sehen sich die Unternehmen einer besonders risikoreichen Herausforderung gegenüber. Es bleiben weniger Ressourcen für die Personalbeschaffung, welche die Unternehmenszukunft trotz der Alterung der Belegschaft sichern muss. Laut der Studie sei durch tagesaktuelle Herausforderungen derzeit die Bereitschaft jedoch gering, unternehmerische Risiken durch die Unternehmensnachfolge einzugehen.

Tipp: Die Relevanz dieses Problemfelds wird vermutlich in Folgestudien weiter ansteigen. Informieren Sie sich daher zu innovativen HR-Lösungen, wie Mitarbeiterempfehlungsprogrammen, um abseits herkömmlicher Wege neue Mitarbeiter zu finden. Wir beraten Sie gerne zu Ihrer Recruiting-Strategie, damit sie wertvolle Ressourcen einsparen können.

Top 1: Fachkräftemangel und demografischer Wandel

In den folgenden Charts geht die Studie gezielter auf die Top-Problemfelder und die im Kontext gefallenen Aussagen der Studienteilnehmer ein. In Bezug auf den Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung geben die Unternehmen einige Punkte an, die im Kontext bewältigt werden müssen. Zum einen findet der deutsche Mittelstand nicht ausreichend Nachwuchskräfte für freie Ausbildungsplätze. Laut der Studie sei die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität durch gezielte Maßnahmen, wie Sie in diesem Blogbeitrag nachlesen können, allein nicht mehr ausreichend. Problem sei das zunehmend unzureichende Engagement der jungen Generation Z – insbesondere für Ausbildungsberufe in Handwerksunternehmen. Dies bestätigen zahlreiche andere Studien zur zunehmenden Akademisierung in Deutschland. Zum einen bleiben offene Ausbildungsstellen unbesetzt und zum anderen können Fachkräftelücken aufgrund der Alterung der Belegschaft nicht aufgefüllt werden. Das Problemfeld Generationenwechsel zu bewältigen, wird dadurch eine gravierende Hürde bis zum Jahr 2030, wenn die Generation Baby-Boomer den Arbeitsmarkt samt ihres wertvollen Fachwissens verlässt.

Tipp: Fahren Sie Social-Media-Recruiting-Kampagnen auf Instagram, Snapchat, TikTok und Co., um die Generation Z gezielt zu erreichen. Dafür müssen Sie kein Marketing-Manager sein oder eine externe Agentur beauftragen. Auf dem HR-Markt gibt es bereits Multiposting-Tools, wie den One-Click-Recruiter, durch welche Sie Ihre Anzeigen insbesondere auf allen relevanten Social-Media-Kanälen publizieren können.

Top 2: erhöhter Wettbewerbsdruck

Im Kontext zum erhöhten Wettbewerbsdruck benennen die befragten Unternehmen einige Gründe. Aufgrund von allgemein gestiegenen Preisen sind ebenfalls Material- und Produktionskosten betroffen. Dadurch würden die Unternehmen ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit als gefährdet ansehen. Besonders in Anbetracht von internationalen Playern wie China oder Billiglohnländern. Die gestiegenen Produktionskosten führen nicht nur zu einem hohen Kostendruck, sondern ebenfalls zu einer rückläufigen Auftragslage. Die hohen Zinsen mindern die Nachfrage und führen allgemein zu einem Rückgang der Wirtschaft, wodurch die Unsicherheit der mittelständischen Unternehmen weiter steigt.

Top 3: Energieversorgung und Energiepolitik

Infolge des Ukrainekriegs wuchs die Unsicherheit der Unternehmen in Bezug auf die Energiepreisentwicklung bei Strom und Gas. Trotz politischer Maßnahmen zur Bewältigung der Energiesicherheit spüren die deutschen Unternehmen den Druck durch die gestiegenen Energiepreise. Dazu sehen Unternehmen eine Herausforderung in der Energiepolitik aufgrund von bürokratischen Auflagen. Diese seien laut des Zukunftspanel Mittelstand unverhältnismäßig und würden bezwecken, dass befragte Unternehmen die Abwanderung ins Ausland in Erwägung ziehen.

Wachsendes Problemfeld: Politikverdrossenheit der deutschen Unternehmen

Die Politikverdrossenheit aufgrund von bürokratischen Auflagen wird auf dem letzten Chart erneut zum Ausdruck gebracht. Befragte Unternehmen kritisieren die fehlende Planungssicherheit aufgrund von sich ständig ändernden politischen Vorgaben, als auch notdürftige politische Rahmenbedingungen, die Investitionen zurückhalten. Dadurch wird der Standort Deutschland zunehmend unattraktiv für Unternehmer. Besonders mittelständische Unternehmen, welche 99,3% [1] sämtlicher Unternehmen in Deutschland ausmachen, zeigen sich mit den aktuellen bürokratischen Hindernissen unzufrieden. Die „bürokratische Überregulierung“ betrifft nicht nur die inländische Personalbeschaffung, sondern erschwert es auch, internationale Fachkräfte nach Deutschland zu holen.

Learnings aus dem Zukunftspanel Mittelstand 2023

Die Studienergebnisse des Zukunftspanel Mittelstand bieten Einblicke in die allgemeine Stimmung der mittelständischen als auch nicht-mittelständischen deutschen Unternehmen. Im Vergleich zu den Ranglisten-Ergebnissen 2022 kommen im Jahr 2023 neue Themen in die Top-Plätze. Dazu gehören die Unternehmensnachfolge aufgrund des Top-Themas demografischer Wandel sowie der erhöhte Wettbewerbsdruck aufgrund von steigenden Produktionskosten. Die Studie zeigt zudem Prioritätsunterschiede je nach Unternehmensgröße. So spielen die bürokratischen Hürden eine größere Relevanz für mittelständische Unternehmen und nehmen somit einen höheren Stellenwert an als das Thema „Innovation und Unternehmenswachstum“.

Diese Ergebnisse sollten der Politik verdeutlichen, dass Überregulierungen den Standort Deutschland für den Mittelstand zunehmend unattraktiv machen. Angesichts der sinkenden Anzahl an qualifiziertem Personal dürfen die Standortbedingungen nicht durch weitere Hindernisse verschlechtert werden. Der Mittelstand erwirtschaftet rund die Hälfte der gesamten Nettowertschöpfung in Deutschland und bildet somit das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Daher sollten politische Entscheidungen verstärkt den Mittelstand berücksichtigen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu sichern.

Unternehmen können dadurch vermehrt Fokus auf strategische Maßnahmen legen, um die Unternehmensexistenz zu sichern. Dazu gehört die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter. Als Experten für die Personalbeschaffung im Mittelstand wollen wir auf die derzeitigen Herausforderungen reagieren und unterstützen den deutschen Mittelstand bei der Personalbeschaffung. Vereinbaren Sie gerne ein individuelles Beratungsgespräch mit unserem Service-Team, um Unterstützung bei Ihrer Recruiting-Strategie zu erhalten.

[1] https://www.bvmw.de/de/der-verband/%C3%BCber-uns/zahlen-fakten

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