Twitter kennen Sie bestimmt durch die Tweets von Donald Trump und Elon Musk. Diese Tweets generieren auch fernab von Twitter enorme Aufmerksamkeit. Twitter besitzt schon heute in Deutschland 12 Millionen Nutzer, wovon 1,8 Millionen wöchentlich aktiv sind. Ferner sind die Twitteraccounts auch für alle nicht angemeldeten Nutzer bei Google einsehbar. Mit Twitter erreichen Sie die Stakeholder (z. B. Kunden, Bewerber, Aktionäre) Ihres Unternehmens ohne Umwege und in Echtzeit. Darüber hinaus ist Twitter ein Geheimtipp, wenn es um die Mitarbeitergewinnung geht. Denn dort besteht für Sie die Möglichkeit, mit potenziellen Kandidaten in direkte Kommunikation zu treten. Wie Twitter Ihr Recruiting unterstützt, können Sie im folgenden Beitrag erfahren.
Was ist Twitter?
Twitter ist weder ein Blog noch ein soziales Netzwerk, sondern ein Echtzeitmedium. Das heißt: Twitter ermöglicht Ihnen, eine Echtzeit-Kommunikation mit Ihren jeweiligen Zielgruppen zu führen. Zudem erhalten Sie via Twitter auch Informationen aus erster Hand, bevor Zeitungen und andere Medien diese veröffentlichen. Natürlich erreichen Sie auf Twitter nahezu alle bekannten Journalisten und Blogger. Haben Sie interessante Informationen über Ihr Unternehmen, sollten Sie mit diesen via Twitter in Kontakt treten. Anbei noch ein paar Worterklärungen aus dem Twitter Universum, damit Sie sich dort besser zu Recht finden.
Tweet: Generell können Sie in Twitter Beiträge von 280 Zeichen (sogenannte Tweets) publizieren, welche wegen der Begrenzung kurz und knackig sein sollten.
Retweet: Bedeutet einen Twitter Beitrag zu zitieren. Somit teilen Sie einen Beitrag eines anderen Twitter Nutzers mit Ihren Followern.
Follower: Abonnenten Ihrer Nachrichten.
Folge ich (Following engl.): Unter Following sind Personen angegeben, denen Sie folgen.
Tweeps: So werden Twitter Nutzer genannt. Das Kunstwort setzt sich aus Twitter und People zusammen.
Informationsgewinnung für Ihr Recruiting
Auf Twitter können Sie sich über die neusten Recruiting Trends informieren, indem Sie Recruiting-Experten wie Stefan Scheller (@Persoblogger) oder auch Henner Knabenreich (@pm2null) folgen. Diese beiden Blogger informieren regelmäßig über die neusten News aus Recruiting und Personalmarketing. Des Weiteren bietet es sich an, mit Hashtags (z. B. #hr, #recruiting, #EmpolyerBranding, #Personalmarketing) zum Thema Personalbeschaffung zu suchen.
Employer Branding und Personal Branding
Employer Branding auf Twitter hat zum Ziel, potenzielle Kandidaten nicht nur anzuziehen (=Talent Attraction), sondern auch einen erfolgreichen Dialog mit diesen zu führen (=Talent Acquisition). Um dies zu erreichen, sollten Sie durch Ihren Twitteraccount einen professionellen Eindruck bei potenziellen Bewerbern hinterlassen. Bringen Sie Ihre Twitter Bio (Biografie) auf den aktuellen Stand. Dort können Sie mit 160 Zeichen Ihr Unternehmen beschreiben und angeben, welche Personen Beiträge verfassen bzw. Fragen beantworten sollen. Oft werden für Autorennamen Namenskürzel verwendet. Beispielsweise würde Max Mustermann mit MM (/MM) abgekürzt. Zudem besteht für Sie auch die Option, einen Link zu Ihrer Karriereseite anzugeben. Stellen Sie sicher, dass die Balance zwischen informativen Beiträgen und Informationen für potenzielle Bewerber ausgewogen ist. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie Fragen von potenziellen Bewerbern schnell beantworten, da dies auf Twitter erwartet wird. Seien Sie dabei authentisch und gehen auf die Frage Ihrer Bewerber ein.
Eine weitere Option, um Ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu stärken, ist Personal Branding („Persönliche Marke“) zu betreiben. Personal Branding wird normalerweise von Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf Karrierenetzwerken betrieben. Auf Twitter geht es aber mehr darum, einen Meinungsbildner (auch Key Opinion Leader engl.) aus Ihrem Unternehmen, als Werbebotschafter aufzubauen. Dazu eignen sich insbesondere Ihre Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzende. Diese sollte regelmäßig aus Ihrem Berufsalltag berichten. Themen könnten beispielsweise sein: Interessante Meetings, Stellenangebote aus dem eigenen Unternehmen, Geschäftsreiseberichte und neue Aufträge von Kunden. Durch diese persönliche Komponente fühlen sich Bewerber eher mit Ihrem Unternehmen verbunden.
Stellenanzeigen auf Twitter publizieren
Twitter eignet sich auch sehr gut als Reichweitenverstärker für Ihre Stellenanzeigen. Das heißt aber auch: Ihre Stellenanzeigen sollten primär auch auf bekannten Recruiting-Kanälen (z. B. Stellenbörsen, Social-Media-Kanäle, Google) geschaltet werden. Sehen Sie somit Twitter nur als eine Ergänzung Ihrer Stellenanzeigenschaltung an. Ihre Stellenanzeigen können Sie beispielsweise über Ihre Twitter Karriereseite oder von Ihren Werbebotschaftern (z. B. Geschäftsführer) auf Twitter veröffentlichen lassen. Zudem ermöglichen Ihnen moderne Recruiting-Tools (z. B. One-Click-Recruiter), Ihre Stellenanzeigen automatisiert auf Twitterkanälen von Stellenbörsen zu veröffentlichen.
Beachten Sie nachfolgende Punkte, damit Ihre Stellenanzeigen auf Twitter gut performen. Da Ihnen nur 280 Zeichen pro Tweet zur Verfügung stehen, sollten Sie kurz und knackig das jeweilige Stellenangebot anteasern. Beenden Sie Ihr Stellenanzeigen Tweet mit einem Imperativ, wie: „hier geht’s lang“ oder „Jetzt bewerben!“.
Ganz wichtig ist es bei Twitter, die richtigen Hashtags zusetzen, damit Ihre Stellenanzeigen besser gefunden werden. In Deutschland haben sich für Stellenanzeigen folgende Hashtags bewährt: #jobs, #job, #hiring, #jobsearch und #joboffer. Diese sollten Sie vor den Teasertext Ihres Stellenanzeigen-Tweets stellen. Zudem können Sie mehrere Hashtags nutzen. Aber Obacht! Die Hashtags zählen zu den 280 Zeichen, die Sie nutzen können. Gehen Sie daher sparsam mit den Hashtags um.
Falls Sie mehr Platz für Texte benötigen, können Twitter Cards eventuell etwas für Sie sein. Twitter Cards sind Vorschautexte zu angegebenen Links, welche unterhalb von Tweets erscheinen. In diesen besteht für Sie die Möglichkeit, weiterführende Informationen (z. B. erweiterte Stellenbezeichnung, Gehalt und Standortangaben) über Ihr Stellenangebot unterzubringen. Diese Informationen stehen in der Regel auf einer externen Karriereseite. Verlinken Sie Ihre Stellenanzeige immer mit der Stellenanzeige auf Ihrer Karriereseite. Hierbei ist es sehr wichtig, dass Ihre Karriereseite auf dem neusten Stand der Technik ist. Diese dient nämlich als Visitenkarte Ihres Unternehmens und entscheidet somit maßgeblich darüber, ob sich ein Bewerber bei Ihnen bewirbt.
Active Sourcing
Twitter ist auch ein interessanter Kanal für Sie, um Active Sourcing zu betreiben. Schon mit der einfachen Twitter-Suche besteht für Sie die Option, durch die Eingabe von Schlüsselwörtern und Hashtags nach Kandidaten zu suchen. Dennoch empfiehlt es sich, die erweiterte Suche von Twitter zu nutzen. Zahlreiche Filtermöglichkeiten (Wörter, Sätze, Standorte, Sprachen) ermöglichen Ihnen, gezielt nach Ihren Wunschkandidaten zu suchen. Fürs Active Sourcing bietet sich Twitter insbesondere für Kandidaten aus dem Medienbereich an. Suchen Sie andere Fachkräfte, wie beispielsweise Informatiker, dann sollten Sie auch die Karrierenetzwerke Xing und LinkedIn für Ihr Active Sourcing nutzen.
Personalgewinnung mit Twitter?
Twitter bietet zahlreiche Möglichkeiten für Ihre Personalgewinnung. Angefangen vom Employer Branding bis hin zur Stellenanzeigenschaltung. Dennoch sollten Sie Twitter nur als Ergänzung zu bereits bestehenden Recruiting-Kanälen (Stellenbörsen, Social-Media, Google) ansehen. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass Ihre Stellenanzeigen Tweets auf eine moderne Karriereseite verlinken. Eine moderne Karriereseite ist Ihre Visitenkarte im Web und entscheidet darüber, ob sich ein Bewerber bei Ihnen bewirbt. Seien Sie bereit im Recruiting mit Twitter neue Wege zu gehen!