Heutzutage für viele nicht mehr vorstellbar: Ein Leben ohne Social-Media-Kanäle wie Facebook, TikTok, Instagram. Und doch, täglich werden Sie regelrecht von Unmengen an Informationen aus den bekannten sozialen Netzwerken überflutet. Dennoch gewinnen soziale Medien für die Personalbeschaffung und für die Employer Brand Ihres Unternehmens eine immer wichtigere Rolle. Laut einer aktuellen Studie von Monster und der Universität Nürnberg sucht mittlerweile jeder dritte Bewerber seinen Job in Karrierenetzwerken (auch Businessnetzwerke), wie Xing und LinkedIn.[1] Daher sollten Sie eine Social Media Recruiting-Strategie entwickeln, mit der Sie Ihre potenziellen Bewerber dort erreichen, wo sie nach Stellen suchen. Wie Sie Ihr Social Media Recruiting (auch Social Recruiting) optimieren und potenzielle Wunschkandidaten online für Ihr Unternehmen gewinnen, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was ist Social Media Recruiting?
Social Media Recruiting (auch Social-Media-Recruitment) ermöglicht Ihnen, Mitarbeiter via XING, LinkedIn oder Facebook zu rekrutieren. Hierbei stehen passiv-wechselwillige Kandidaten im Fokus. Sprich: Mit Ihren Recruiting Aktivitäten in Social Media sprechen Sie primär Kandidaten an, welche aktuell nicht auf Jobsuche sind. Dabei können Sie Social-Media-Kanäle gleich zweifach nutzen: für Active Sourcing und Employer-Branding.
Vorteile von Social Media Recruiting
Zirka 87 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland sind auf Social Media vertreten.[2] Laut Statista verbringen Deutsche durchschnittlich 89 Minuten täglich auf Social Media.[3] In dieser Zeit haben Sie die Chance mit passiv-wechselwilligen Kandidatinnen und Kandidaten in Kontakt zu treten. Überzeugen Sie diese von Ihrer Organisation und bauen Sie sich mit den gewonnenen Kontakten einen Talentpool für Ihre Organisation auf.
Darüber hinaus finden Sie insbesondere auf Karrierenetzwerken detaillierte Informationen über Ihre Bewerberinnen und Bewerber. Diese Informationen können Sie nutzen, um die passenden Kandidatinnen und Kandidaten für Ihre Organisation zielgruppenspezifisch auszuwählen. Auch die Kosten auf bezahlten Social-Media-Kampagnen sind in Relation zu bekannten Jobbörsen günstig.
Letztendlich erhalten Sie eine große Menge an Kennzahlen, die Ihnen zeigen, wie Ihre Social-Media-Kampagnen performen. Dies versetzt Sie in die Lage, auf Ihre Social-Media-Jobkampagnen für Ihre Wunschkandidatinnen und Wunschkandidaten zu zuschneiden.
Nachteile von Social Media Recruiting
Je nachdem, welchen Social-Media-Kanal Sie auswählen, erreichen Sie andere Zielgruppen. Das heißt für Sie: Überlegen Sie sich genau, welcher Social-Media-Kanal für Ihre Zielgruppe der Passende ist. Manche Bewerberinnen und Bewerber erreichen Sie im Social Media überhaupt nicht. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie Ihre Stellenangebote auch in andere Recruiting-Kanälen publizieren.
Social Media Recruiting Techniques (auch Methoden)
Um auf Social Media mit Kandidatinnen und Kandidaten in Kontakt zu treten, stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung.
Active Sourcing
Dank der Social-Media-Profile, die potenzielle Kandidaten auf Karrierenetzwerken hinterlegen, können Sie diese gezielt suchen (= Active Sourcing). Die Profildaten geben Ihnen einen ersten Überblick über die Qualifikationen und Interessen Ihrer potenziellen Kandidaten. Somit können Sie schon im Vorfeld feststellen, ob potentielle Bewerber zu Ihrem Unternehmen passen. Falls ein Kandidat Ihr Interesse weckt, sollten Sie ihn auf der Grundlage seiner Profildaten gezielt ansprechen. Diese Vorgehensweise wird als Active-Sourcing bezeichnet.
Die Methode hilft Ihnen nicht nur bei der kurzfristigen Stellenbesetzung, sondern auch beim Aufbau eines Talentpools. Insbesondere für zukünftige Stellenbesetzungen in Ihrem Unternehmen lohnt sich ein solcher Talentpool. Denn dieser ermöglicht Ihnen, sehr schnell passende Kandidaten für Ihre vakanten Stellen zu finden.
Zielgruppenspezifische Social Media Recruiting-Jobkampagnen
Darüber hinaus können Sie Ihre Wunschkandidaten gezielt mit zielgruppenspezifischen Social-Media-Kampagnen über Ihr Unternehmen und die freien Vakanzen informieren (= Internet Sourcing, Social Profiling). Hierbei gibt es zwei Arten von Social Media Kampagnen:
Auf der einen Seite können Sie Social Media Kampagnen für einzelne Stellenangebote launchen. In diesem Fall bewerben Sie nur ein Jobprofil. Andererseits können Sie Social-Media-Kampagnen starten, die Ihre Arbeitsgebermarke bewerben. In diesem Fall bewerben Sie Ihre Karriereseite mit passenden Creatives (Bilder, Videos), welche einen Einblick in Ihre Organisation geben.
Employer-Branding leicht gemacht mit Social Media Recruiting
Social-Media-Kanäle lassen sich auch sehr gut für Ihre Arbeitgebermarke nutzen. Ein professionelles Profil Ihres Unternehmens in einem Social-Media-Kanal bietet potenziellen Bewerbern die Chance, sich über Ihr Unternehmen zu informieren sowie mit Ihnen in Kontakt zu treten. Mögliche Bewerber erhalten somit einen ersten Eindruck über Ihr Unternehmen und können feststellen, ob eine Anstellung in bei Ihnen für sie überhaupt infrage kommt.
Möglicherweise interessieren sich Kandidaten auch für Karrieremöglichkeiten in Ihrem Unternehmen, Mitarbeiterberichte oder für Unternehmensveranstaltungen. Mit einem guten Unternehmensprofil in den Social-Media-Kanälen erhöhen Sie die Attraktivität als Arbeitgeber, um Ihre Wunschkandidaten zu gewinnen. Darüber hinaus erreichen Sie mit einer attraktiven Arbeitgebermarke nicht nur Ihre Bewerber, sondern binden auch Ihre Mitarbeiter an Ihr Unternehmen.
Influencer Marketing für Ihr Social Media Recruiting
Nutzen Sie Corporate und externe Influencer (z. B. misss.green), um Ihre Reichweite in Social Media zu erhöhen. Influencer verfügen oft über eine hohe Reichweite bei Ihrer Zielgruppe. Machen Sie Gebrauch von bekannten Influencern, damit diese als Markenbotschafter für Ihre Organisation fungieren.
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Social Media Recruiting Strategie
Es gibt zahlreiche Social-Media-Kanäle (Facebook, Twitter, Instagram, Xing, LinkedIn, YouTube) in der DACH-Region, auf denen Sie sich als Unternehmen präsentieren können. Dennoch ist es nicht empfehlenswert, auf allen diesen Kanälen vertreten zu sein. Dagegen sprechen unter anderem die enormen Personalressourcen, die Sie dafür aufwenden müssten. Zudem generieren einige Social-Media-Kanäle kaum Bewerberrücklauf. Daher empfehlen wir Ihnen, sich auf einige ausgewählte Social-Media-Kanäle zu konzentrieren und diese mit zielgruppenspezifischem Content kontinuierlich zu bespielen.
Entwickeln Sie für Ihre Organisation eine Social Media Recruiting Strategie. Um eine Social Media Recruiting Strategie in Ihrer Organisation zu implementieren, sollten Sie sich zunächst folgende Fragen beantworten.
- Welche Zielgruppen möchte ich erreichen?
- Auf welchen Social-Media-Kanälen finde ich meine Zielgruppen?
- Welche Social-Media-Kanäle passen zu meiner Organisation?
- Welchen Content benötige ich für den jeweiligen Social-Media-Kanal?
Betrachten Sie Statistiken zur Nutzung von Social-Media-Kanälen. Schauen Sie sich an, welche sozialen Netzwerke von Bewerbern am meisten genutzt werden, um nach neuen Jobs zu suchen. Daran können Sie ablesen, ob sich ein Kanal für Ihr Recruiting lohnt. Siehe hierzu Grafik 1.
Definieren Sie auch spezifische Recruiting Ziele, welche Sie mit Ihrem Engagement auf Social Media verfolgen. Zum Beispiel: Mit meiner Facebook-Ads Kampagne für Vertriebler will ich 3 bis 5 Bewerbungen generieren.
Grafik 1: Welche der folgenden Social-Media-Plattformen nutzen Sie häufig für die Suche nach Stellenanzeigen?
Definieren Sie Kommunikationsrichtlinien für Ihr Social-Media-Recruiting
Verfassen Sie klare Richtlinien, wie Ihre Mitarbeiter auf Social Media kommunizieren sollen. Somit stellen Sie sicher, dass Ihre Corporate Identity in den jeweiligen Social-Media-Kanälen sichergestellt ist.
Welche Social-Media-Kanäle sollten Sie nutzen?
Wählen Sie nur Social-Media-Kanäle aus, auf denen Sie Ihre Zielgruppen finden. Denn Ihre Ressourcen sind begrenzt und Sie sollten auf dem jeweiligen Kanal regelmäßig Beiträge publizieren und mit Ihrer Community interagieren.
Facebook & Instagram
Facebook wird von den meisten Nutzern privat genutzt. Daher ist die Zielgruppe auf Facebook sehr heterogen und Sie erreichen dort alle Altersgruppen. Sie sollten Facebook nicht primär für die Personalrekrutierung nutzen und kein Active Sourcing betreiben. Vielmehr ist Facebook die ideale Plattform für Ihr Employer-Branding. Präsentieren Sie Ihr Unternehmen auf Facebook von Ihrer besten Seite. Darüber hinaus können Sie Ihre Stellenanzeigen mit Facebook-Ads bewerben und deren Reichweite erhöhen. Diese Werbezeigen werden auch bei Instagram ausgespielt, wo Sie überwiegend jüngere Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren erreichen.
LinkedIn ist das zweitgrößte Karrierenetzwerk in Deutschland und bietet sich somit für Ihre Personalrekrutierung an. Dieses gilt deutschlandweit als das internationalste Karrierenetzwerk. Nutzen Sie die Plattform für das Active Sourcing von ausländischen Fach- und Führungskräften. Zudem können Sie mit LinkedIn-Ads zielgruppenspezifische Social Media Recruiting-Kampagnen betreiben.
Xing ist mit zirka 21,3 Millionen Nutzern das größte Karrierenetzwerk in Deutschland.[4] Damit verfügt es auch über die meisten Profile von Kandidaten und eignet sich somit sehr gut für Ihre Personalrekrutierung. Auf Xing können Sie auch Active Sourcing betreiben, da Sie in der erweiterten Suche gezielt nach Fach- und Führungskräften suchen können. Zudem können Sie mit Xing-Ads Social Media Recruiting-Jobkampagnen durchführen.
YouTube
Auf YouTube erreichen Sie 14- bis 69-Jährige. Daher ist die Zielgruppe auf YouTube sehr heterogen. Sie erreichen dort sowohl Kandidaten für eine Ausbildung sowie Fach- und Führungskräfte. Auf diesem Kanal sind horizontale Video Creatives das A und O für alle Ihre Kampagnen.
Twitch
Twitch ist eine Live-Streaming Plattform, auf der primär Videogames übertragen werden. Zudem können die Gamer mit Ihren Zuschauern via Chatfunktion in Kontakt treten. Viele Gamer arbeiten in der IT-Branche, deshalb eignet sich Twitch für Sie, wenn Sie IT-Fachkräfte ansprechen möchten.
TikTok & Snapchat
Auf TikTok und Snapchat tummeln sich aktuell primär die Generation Z. Somit erreichen Sie auf TikTok und Snapchat 16- bis 25-Jährige. Beide sozialen Netzwerke eignen sich insbesondere für Ihre Ausbildungs und Duales-Studium Social Media Recruiting-Jobkampagnen.
Auf Twitter erreichen Sie primär Key Opinion Leaders, Journalisten und Public Relation Fachkräfte. Twitter besitzt allein in Deutschland 12 Millionen Nutzer, wovon 1,8 Millionen Nutzer wöchentlich aktiv sind. Lassen Sie Ihre Geschäftsführer als Meinungsbildner über Karrieremöglichkeiten in Ihrem Unternehmen berichten. Oder nutzen Sie moderne Multiposting-Tools (z. B. One-Click-Recruiter), um Ihre Stellenanzeigen auf Twitter zu publizieren. Dennoch: Sehen Sie Twitter nur als Reichweitenverstärker für weitere Recruiting-Kanäle an. Und veröffentlichen Sie Stellenanzeigen auf Twitter immer nur zusammen mit anderen Online-Stellenbörsen oder Recruiting-Kanälen.
Programmatic Jobkampagnen
Der neuste Trend im Social Media Recruiting sind Programmatic Jobkampagnen. Diese versetzen Sie in die Lage, Social-Media-Kampagnen auf den unterschiedlichsten Social-Media-Kanälen zu schalten. Ihre Programmatic Jobkampagnen werden durch eine Künstliche Intelligenz optimiert.
Social-Media-Recruiting Trends 2024
Social Media Recruiting sollte Teil Ihrer Recruiting-Strategie sein. Publizieren Sie Ihre offene Stellen Ihres Unternehmens in die unterschiedlichen sozialen Medien, um passende Bewerber für Ihr Unternehmen zu rekrutieren. Nutzen Sie die zahlreichen Recruiting-Plattformen, um geeignete Kandidaten für Ihr Unternehmen zu finden. Insbesondere in Karrierenetzwerken können Sie via Active Sourcing potentielle Kandidaten suchen und Ihnen offene Stellen in Ihrem Unternehmen anbieten.
Unsere jahrelange Expertise macht uns zu einem optimalen Partner im Social Media Recruiting. Unter anderem erhöhen unsere regionalen Facebook-Seiten die Reichweite Ihrer Stellenanzeigen um ein Vielfaches. Außerdem können Sie Ihre Stellenanzeigen über unseren One-Click-Recruiter bequem und automatisch als Werbeanzeige in Ihre Social-Media-Kanäle (Facebook-Ads, Instagram-Ads, Programmatic Jobkampagnen) publizieren. Die Social-Media-Features von Jobcluster sind nicht nur das Zünglein an der Waage, sondern erhöhen ihre Chance um ein Vielfaches, wenn Sie sich bei Bewerbern von der Konkurrenz abheben wollen.
[1] https://www.uni-bamberg.de/fileadmin/uni/fakultaeten/wiai_lehrstuehle/isdl/Studien_2019_01_Social_Recruiting_Web.pdf
[2] https://blog.hubspot.de/marketing/social-media-in-deutschland
[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/160137/umfrage/verweildauer-auf-social-networks-pro-tag-nach-laendern/
[4] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/481399/umfrage/anzahl-der-xing-nutzer-in-der-dach-region/#:~:text=Die%20Anzahl%20der%20Mitglieder%20der,um%201%2C4%20Millionen%20Mitglieder.