Sie werden sich jetzt denken: Nicht noch ein Social-Media-Kanal. Aber Polywork ist nicht irgendein Social-Media-Kanal, sondern ein innovatives neues Karrierenetzwerk. Neben den Platzhirschen Xing und LinkedIn versucht die Plattform jetzt, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Bei Polywork steht klar der Bewerber im Fokus.
Idee von Polywork ist, dass Bewerber:innen nicht mehr wie gewohnt ihren bisherigen Karriereweg (Ausbildung, Arbeitgeber, Jobbezeichnungen) angeben, sondern die Tätigkeiten und Projekte, die Kandidat:innen in ihrer bisherigen Berufslaufbahn absolviert haben. Zudem haben Bewerber:innen auch die Option, Aufgaben und Projekte aus dem Privatleben anzugeben. Denn das Leben von Arbeitnehmer:innen spielt sich laut Polywork nicht nur von 9 bis 17 Uhr ab, sondern auch abseits davon. So gibt es beispielsweise Texter:innen, die in Ihrer Freizeit fotografieren oder auch Softwareentwickler:innen, die neben Ihrer Arbeit Coachings anbieten.
Auf Polywork treffen Sie die unterschiedlichsten Professionen an. Insbesondere für Creatives und Informatiker könnte die neue Plattform interessant sein. Wie Sie diese auf Polywork erreichen und welche Möglichkeiten Ihnen dieses neue Karrierenetzwerk als Unternehmen bietet, erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Was ist Polywork?
Polywork wurde dieses Jahr von dem ehemaligen Google Mitarbeiter Peter Johnston gelauncht. Polywork versucht mit seinem Karrierenetzwerk insbesondere die Generation Z zu adressieren. Dabei lässt Polywork, dass alte Schachteldenken der Babyboomer und Generation X hinter sich und setzt auf ein Gesamtbild von den Bewerber:innen. Insbesondere, indem es das ganze Leben und Aufgaben von diesen abbildet. Bisher lag bei Karrierewegen der Fokus meist darauf, möglichst lange bei einem Unternehmen zu sein und wenig Arbeitgeberwechsel im Lebenslauf zu haben. Hingegen junge Menschen ist viel wechselwilliger und suchen nach einer sinnstiftenden Arbeit. Darüber hinaus präferiert sie auch Arbeitgeber mit einer guten Work-Life-Balance.
Wie unterscheidet sich Polywork von LinkedIn und Xing?
Polywork ist zurzeit noch in der Beta-Phase und setzt wie Clubhaus auf Exklusivität. Sprich: Bewerber können sich nicht einfach auf der Plattform anmelden, sondern müssen sich erst auf eine Warteliste setzen lassen bzw. können von aktiven Polywork Nutzern eingeladen werden. Die Exklusivität soll dazu führen, dass der Fokus auf Polywork auf der Karriere der Bewerber liegt und nicht wie bei LinkedIn und Xing immer mehr politische Themen diskutiert werden.
Profile von Kandidat:innen
Zum Profil auf Polywork gehört der eigene Name und der Wohnort. Im Gegensatz zu LinkedIn und Xing geben die Kandidat:innen im Weiteren nicht die Ausbildung und Karrierestationen an, sondern ordnen dem eignen Profil nur einzelne Badges zu. Diese Badges beinhalten berufliche wie auch private Aufgaben und Tätigkeiten einer Person. Dazu können berufliche Aufgaben wie Marketer, Social Media Marketer und UX Design gehören. Aber auch private Aktivitäten wie Swimmer (deutsch Schwimmer), Book Worm (deutsch Bücherwurm) und Amateur Chef (deutsch Hobby Koch) können aufgeführt werden. Die kreativen Badges verleiten Kandidat:innen dazu möglichst viele Badges in ihre Profile aufzunehmen. Aktuell sind diese leider nur auf Englisch verfügbar.
Stellenanzeigen publizieren mit Highlights
Auf Polywork haben Sie als Unternehmen auch die Option, Beiträge zu publizieren. Diese werden „Highlights“ genannt und können mit einem Activity Badge (z. B. Software Engineering) versehen werden. Die Highlights-Funktion können Sie nutzen, um den Link einer Ihrer freien Vakanzen zu posten. Insbesondere für die Suche nach Softwareentwickler und Creatives ist Polywork interessant, da diese sich dort am häufigsten tummeln.
Active Sourcing via Multivers
Neben der Suchfunktion in der Polywork Navigation haben Sie auch die Option, unter dem Menüpunkt Multiverse nach Nutzer:innen mit spezifischen Badgets zu suchen. Multiverse ist der Newsfeed von Polywork, wo Sie nach weiteren Nutzer:innen mit ähnlichen Badgets suchen können. Nutzen Sie Multiverse, um beispielsweise nach Badgets wie UX Design zu suchen, um Webdesigner zu kontaktieren. Auch besteht für Sie die Möglichkeit, Trending Badgets, wie „Software Engineering“ und „Coding“, zu folgen. Wenn Sie diesen Badgets folgen, erreichen Sie insbesondere Softwareentwickler.
Space Station und Ihr Employer Branding
Via Space Station können Sie nach Kollaborationspartnern suchen. Insbesondere wenn Sie Influencer suchen, um Ihr Employer Branding Kampagnen zu unterstützen. Dort finden Sie Speaker, Mentoren, Designer und Content Creators.
Polywork als Recruiting-Kanal?
Polywork ist insbesondere für Unternehmen, die ITler und Cretaive suchen ein sehr interessanter Kanal. Es bieten sich für Sie zwar Möglichkeiten an, mit interessanten Kandidaten in Kontakt zu kommen. Dennoch gibt es auf Polywork noch keine Recruiting-Tools oder wirklichen Möglichkeiten Stellenanzeigen zu teilen. Vielmehr ist Improvisationstalent gefragt. Angefangen von Stellenanzeigen schalten via Post eines Highlights bis hin zu Active Sourcing über thematische Badges. Daher bleibt abzuwarten, ob sich Polywork zu einem wirklichen Recruitingkanal entwickelt.