Seit dem Aussetzen der Wehrpflicht im Jahr 2011 befindet sich die Bundeswehr als Arbeitgeber im Wettbewerb mit allen relevanten Unternehmen. Eine zusätzliche Herausforderung sind die teils herausfordernden Arbeitsbedingungen (z. B. Arbeiten fernab der Heimat). Aber auch das Sicherheitsrisiko (z. B. militärische Auseinandersetzungen) von Jobs beim Militär spielen eine wichtige Rolle. Generell ist ein Job bei der Bundeswehr nicht zu vergleichen mit einem Nine-to-five-Job in der normalen Wirtschaft.
Fachkräfte (z. B. Techniker, Ingenieure, Softwareentwickler) spielen eine immer wichtigere Rolle bei deutschen Streitkräften. Eine moderne Berufsarmee ist Technik getrieben. Aktuell sind fast 265.000 militärische und zivile Mitarbeiter bei der Bundeswehr beschäftigt. Davon sind 183.885 Soldatinnen und Soldaten.[1] Das Personal der Bundeswehr soll bis 2027 auf 203.000 Soldaten und 67.800 zivile Mitarbeiter anwachsen.[2]
Damit den deutschen Streitkräften die Personalaufstockung im Wettbewerb mit bekannten Unternehmen gelingt, nutzt die Bundeswehr Employer Branding, um von sich als Arbeitgeber zu überzeugen. Welche das sind und davon abgeleitete Tipps für Ihre Personalbeschaffung, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Was ist Employer Branding?
Unter Employer Branding wird der Aufbau und die Pflege von Unternehmen als Arbeitgebermarke verstanden. Im „War of Talents“ dient der Aufbau einer eigenen Arbeitgebermarke dazu, sich als attraktiver Arbeitgeber für potenzielle Bewerber zu positionieren. Dadurch wird Ihre Mitarbeitergewinnung unterstützt.
Bundeswehr Karriereseite
Die Bundeswehr betreibt unter https://www.bundeswehrkarriere.de eine moderne Karriereseite, die sich von den Nutzern intuitiv bedienen lässt. Zudem ist diese Seite SEO-optimiert und kann aufgrund ihres guten Sichtbarkeitsindexes sehr gut in der Google-Suche gefunden werden. Dort erhalten potenzielle Bewerber anhand von Berufsprofilbildern einen ersten Einblick in die Berufe, die es bei den deutschen Streitkräften gibt. Angefangen von zivilen Mitarbeitern, Ärzten bis hin zu Feuerwehrleuten. Unter anderem stehen auf der Karriereseite der Bundeswehr den Bewerbern zahlreiche Filteroptionen (Ihre Interessen, Ihr Abschluss, Bereiche) zur Verfügung.
Darüber hinaus bietet die Bundeswehr auf ihrer Karriereseite einen kleinen Fragebogen als Orientierungshilfe an. Dieser hilft den Bewerbern, die perfekte Jobposition beim Militär für sich zu finden. Eine Frage ist beispielsweise: „Wo würden Sie lieber arbeiten? Draußen oder Drinnen“. Nachdem der Bewerber alle Fragen beantwortet hat, werden ihm Stellenangebote, die auf seine individuellen Wünsche zugeschnitten sind, angezeigt.
Auf der Karriereseite der Bundeswehr gibt es eine Unterseite, auf der die neue Videoserie „Die Mission – Bereit, dich zu schützen“ auf YouTube beworben wird. Mehr zum YouTube Auftritt der Bundeswehr erfahren Sie im nächsten Unterkapitel.
Tipp 1: Mit der Karriereportal-Technologie von Jobcluster wird Ihre Karriereseite in kürzester Zeit SEO-optimiert.
YouTube-Channels
Auf YouTube betreibt die Bundeswehr zwei Kanäle. Auf dem Kanal „Bundeswehr“ werden Ihnen einzelne Videos (z. B. Classix: Ausbildungsziel Überleben) aus dem Alltag des Militärs sowie Podcasts zu verschiedenen Themenbereichen (z. B. Reservisten mit Berufserfahrung) gezeigt.
Auf dem Kanal „Bundeswehr Exclusive“ bietet die Bundeswehr Besuchern hingegen ganze Serien an. In diesen erhalten potenzielle Bewerber spannende Einblicke in die Grundausbildung, Auslandseinsätze sowie in weitere Themen der deutschen Streitkräfte. Aktuell läuft die Videoserie „Die Mission – Bereit, dich zu schützen“ an. In dieser können Sie die Arbeit von Bundeswehrsoldaten während einer siebenmonatigen Bundeswehrmission in Litauen verfolgen. So bekommen potenzielle Bewerber ein Gefühl für den Arbeitsalltag eines Bundeswehrsoldaten. Weitere Videoserien wie „Die Rekruten“ thematisierten unter anderem die Grundausbildung des deutschen Militärs. Die Serie „Mali“ gibt Ihnen Einblicke in die Entbehrungen der Soldaten bei Auslandseinsätzen.
Tipp 2: Drehen Sie mit einer Smartphone-Kamera kleine Ausschnitte aus Ihrem Arbeitsalltag und laden diese Videos auf YouTube hoch. Des Weiteren können Sie auch eigene Podcasts aufnehmen, die über Berufe in Ihrem Unternehmen berichten. Ihre Podcasts können Sie auf YouTube, Instagram oder Spotify hochladen.
Instagram Kanal der Bundeswehr
Unter Bundeswehrkarriere betreibt das deutsche Militär auch einen Instagram Kanal. Dieser ist hochprofessionell gepflegt und hat schon 134.000 Abonnenten. Dort zeigt die Bundeswehr in ihren Storys unterschiedliche Jobpositionen (z. B. Marineflieger, Offizier, Heimatschutz). Auf dieser können sich Bewerber direkt über die Bundeswehrkarriereseite bewerben.
Eine Story berichtet über den Arbeitsalltag bei den Fernspähern. In verschiedenen Kurzvideos wird der Arbeitsalltag der Fernspäher dargestellt. Unter anderem können Sie Fernspäher beim Fallschirm springen und beim Abtauchen im Wasser beobachten. In einem Video zu dem Arbeitsalltag eines Panzergrenadiers kann der Instagram Nutzer entscheiden, in welchem Panzer (z. B. Leopard, Puma) dieser mitfahren möchte. In einem weitere Instagram Video wird der Nutzer in einer Art Videospiel Intro Animation gefragt, auf welchen Ausrüstungsgegenstand dieser während eines Gefechts nicht verzichten würde.
Generell versucht die Bundeswehr mit dieser Art von Videos, die Instagram Nutzer zur Interaktion zu bewegen. Darüber hinaus gibt es auf Instagram einen allgemeinen Bundeswehr-Kanal und den Bundeswehr Exclusive Kanal (Bundeswehr Serien), wie auf YouTube. Flankiert wird das Employer Branding der deutschen Streitkräfte auf Instagram durch Corporate Influencer wie der Sportkameradin und Marcel Bohnert. Diese posten Hintergrundbeiträge zu ihren Beiträgen auf den Bundeswehr-Kanälen.
3. Tipp: Drehen Sie kurze Videos aus Ihrem Arbeitsalltag und laden diese auf Instagram hoch.
Die Bundeswehr auf Facebook
Auch auf Facebook ist die Bundeswehr mit einer eigenen Karriereseite vertreten. Diese finden Sie unter „Bundeswehr Karriere“ auf Facebook. Dort laden die deutschen Streitkräfte zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Aktuell wird auf der Facebook Karriereseite der „Digitalen Tag der Bundeswehr“ beworben. An diesem können Sie über den Bundeswehr Exclusive Kanal auf YouTube und Instagram teilnehmen. Gezeigt werden Kampfmittelabwehr, das Innere eines U-Boots und das Flugzeug Transall.
Zudem werden einzelnen Karrierewege bei der deutschen Armee auf der Facebook Karriereseite vorgestellt. Beispielsweise bewirbt die Bundeswehr die Karrierelaufbahn eines Offiziers der Panzertruppe auf Facebook. Neben seiner Offiziersausbildung kann der Bewerber auch noch ein Bachelor- und Masterstudium an einer Bundeswehr Universität absolvieren. Darüber hinaus können Kandidaten sich auf der Facebook Karriereseite auch über aktuelle Einsätze der Bundeswehr (z. B. Bundeswehr in Litauen) informieren.
4. Tipp: Berichten Sie regelmäßig auf Facebook über Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen. So können sich Bewerber einen ersten Blick über Ihr Unternehmen verschaffen. Schalten Sie via One-Click-Recruiter zielgruppensepzifische Job-Kampagnen auf Facebook.
Snapchat
Die Bundeswehr setzt bei ihrer Personalbeschaffung auch auf Snapchat. Dort erreicht sie eine Zielgruppe im Alter von 17 bis 25 Jahre. Auf ihrem Snapchat Kanal „Bundeswehrjobs“ haben die deutschen Streitkräfte unter anderem ihre Videoserie „Mali“ beworben. In dieser Serie konnten sich die Snapchat Nutzer einen Eindruck über den Arbeitsalltag eines Soldaten bei der Mission in der malischen Wüste machen. Die Snapchat Storys haben eine enorme Reichweite generiert, da sie auch auf WhatsApp und Facebook geteilt werden konnten.
Tipp 4: Machen Sie von den Möglichkeiten von Snapchat Gebrauch. Insbesondere für Ihr Azubi-Marketing lohnt sich Snapchat. Publizieren Sie via One-Click-Recruiter zielgruppensepzifische Snapchat-Ads Kampagnen.
Takeaways Employer Branding Bundeswehr
Die Bundeswehr ist zum Trendsetter im Bereich Employer Branding geworden. Um ihre Personalbeschaffungsziele zu erreichen, nutzt die Bundeswehr die neusten Employer Branding Methoden. Für Sie wichtig: Nicht jeder Recruiting-Kanal der Bundeswehr ist auch sinnvoll für Ihre Personalbeschaffung. Überlegen Sie sich vorher, welche Zielgruppe Sie mit Ihrem Employer Branding adressieren möchten. Zudem beachten Sie, dass Sie für jeden Recruiting-Kanal die nötigen Ressourcen (Personal, Budget) zur Verfügung haben.
[1] https://www.bundeswehr.de/de/ueber-die-bundeswehr/zahlen-daten-fakten/personalzahlen-bundeswehr
[2] https://www.bmvg.de/de/aktuelles/personalbedarf-bundeswehr-braucht-mehr-zivilpersonal-250786