In Zeiten des Arbeitskräftemangels wird das Personalmarketing und Recruiting in sozialen Netzwerken für Ihre Personalabteilung zum strategischen Faktor. Sie sollten sich deshalb eine Social Media Recruiting Strategie zurechtlegen, um Bewerberinnen und Bewerber von Ihrer Organisation zu überzeugen. Welche aktuellen Trends es im Social Media Recruiting gibt, können Sie in der Social Media Personalmarketing Studie 2021-2022 nachlesen.[1] Eine Zusammenfassung und welche Learnings Sie aus dieser Studie ziehen können, erhalten Sie im folgenden Beitrag.
Studiendesign
Von 2021 bis 2022 wurden 1022 Personen befragt. Darunter waren 320 Studierende/Auszubildene, 402 Fach- und Führungskräfte sowie 400 Personaler:innen von Unternehmen, die nach den Personalgewinnungsaktivitäten ihrer Organisationen in Social Media befragt wurden.
Social Media Nutzung von Bewerbern
Die Nutzung von Social Media steigt seit 2014 kontinuierlich an. In den Jahren 2021 bis 2022 nutzten 54 Prozent der Befragten Social Media mindestens eine Stunde am Tag. Studierende verbringen sogar zu 29 Prozent mehr als 3 Stunde täglich auf Socia Media. Fach- und Führungskräfte hingegen halten sich größtenteils nur maximal eine Stunde täglich auf Social Media auf. Hier zeigt sich, dass das Senioritätslevel Einfluss auf die Social Media Nutzung hat.
Nutzungsintensität von Social Media (Kandidaten)
Die Akzeptanz bei Bewerbern für eine direkte Ansprache bezüglich eines Jobangebots via Social Media nimmt seit 2014 kontinuierlich ab. Studenten begrüßen sogar nur zur 45 Prozent die persönliche Ansprache via Social Media. Fach- und Führungskräfte befürworten hingegen zu 58 Prozent eine persönliche Ansprache via Social Media. Hierbei möchten alle Alterskohorten primär über Karrierenetzwerke wie Xing und LinkedIn auf freie Vakanzen angesprochen werden. Ein Großteil der Social Media Nutzer möchte nicht über private Social-Media-Kanäle, wie Facebook und Instagram von Organisationen auf freie Vakanzen angesprochen werden.
Learning: Sprechen Sie potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten nur auf Karrierenetzwerken wie LinkedIn und Xing auf freie Vakanzen in Ihrer Organisation an.
Akzeptanz einer persönlichen Ansprache durch Unternehmen in Social Media
Bewerberinnen und Bewerber bevorzugen bei Social Media Beiträgen zu Job- und Karrierethemen insbesondere Text- und Fotobeiträge. Wobei Fach- und Führungskräfte eher Textbeiträge und Fotobeiträge präferieren. Videobeiträge und Kurzvideos werden auch immer beliebter. Insbesondere Studierende favorisieren bei der Kommunikation von Job- und Karrierethemen immer mehr Videos und Kurzvideos.
Learning: Schalten Sie zielgruppenspezifische Facebook– und Instagram-Kampagnen (z. B. via One-Click-Recruiter), um Ihre Stellenanzeigen zu bewerben. Publizieren Sie auch vertikale Kurzvideos auf TikTok, Snapchat und YouTube Shorts.
Candidate Experience und Arbeitgeberbewertungsplattformen
Eine weitere Erkenntnis der Studie war, dass Bewerberinnen und Bewerber sich eine konsistente und ansprechende Candidate Experience wünschen. Aus Sicht der Bewerberinnen und Bewerber wird dies von Unternehmen nicht richtig umgesetzt. Wenn Sie dies als Organisationen beherzigen, haben Sie einen Vorteil zu Ihren Mitbewerbern.
Learnings: Bei der Schaltung von Social Media Recruiting Kampagnen, sollten diese konsistent zu der von Ihnen bewerbenden Karriereseiten oder Stellenanzeigen sein. Sprich: Wenn Sie Stellenanzeigen mit Ihren Social Media Recruiting Kampagnen bewerben, ist es wichtig, dass Sie auf den Stellenanzeigen sowie Social Media Anzeigen die gleiche Anrede verwenden. Darüber hinaus sollten die Werbeanzeigen individuell auf Ihre Zielgruppe zugeschnitten sein. Verwenden Sie entweder Standortbilder oder Bilder von der jeweiligen Berufsgruppen aus Ihrem Unternehmen.
Bei der Wahl der Arbeitgeber spielen Arbeitgeberplattformen wie Kununu und Glassdoor für Arbeitnehmer nach wie vor eine Rolle. Auch wenn die Wichtigkeit von Arbeitgeberbewertungsplattformen für Bewerberinnen und Bewerber bei der Wahl der Arbeitgeber seit 2018 abgenommen hat.
Learning: Nach wie vor sind die Bewertungen von Arbeitgeberplattformen ein Faktor bei der Auswahl von Arbeitsgebern. Schauen Sie deshalb regelmäßig, wie Sie auf Arbeitgeberbewertungsplattformen bewertet wurden. Wenn es Kritik auf diesen gibt, dann gehen Sie auf die Kritik ein und beheben Sie die Mängel in Ihrer Organisation.
Nutzung von Social-Media-Kanälen für das Recruiting von Unternehmen
Die Studie hat gezeigt, dass Organisationen Social Media nicht nur für ihr Marketing nutzen, sondern auch für ihre Personalgewinnung. Das zweithäufigste Ziel der Social Media Nutzung von Unternehmen war die Generierung von Bewerbungen auf offene Stellen. Neben den Recruiting Zielen nutzen viele Unternehmen Social Media für ihr Personalmarketing. Primäre Personalmarketing Ziele von Unternehmen sind, die Bekanntheit bei potenziellen Mitarbeiter:innen zu steigern und eine Arbeitgebermarke aufzubauen und zu stärken.
Learning: Machen Sie Gebrauch von Social Media Recruiting, um im „War for Talents“ mit Ihren Mitbewerbern mithalten zu können.
Unternehmen nutzen insbesondere die Social Media Platzhirsche Facebook und Instagram für Ihr Recruiting und Personalmarketing. Auch die Karrierenetzwerke LinkedIn und Xing sind bevorzugte soziale Netzwerke von Unternehmen, wenn es um die Gewinnung von Mitarbeiterinnen geht. Weiterhin sind Videoplattformen wie YouTube, TikTok und Snapchat immer mehr im Kommen.
Anhand der Rangliste der genutzten Social-Media-Kanäle lässt sich erkennen, dass Xing und Kununu immer weniger von Unternehmen fürs Recruiting und Personalmarketing genutzt werden. Facebook und Instagram hingegen wurden in den Jahren 2021 bis 2022 häufiger von Unternehmen für Ihr Personalmarketing und Recruiting verwendet. Das Social Media Nutzungsverhalten auf Bewerberseite sieht ganz anders aus. Die Bewerberinnen und Bewerber nutzen primär WhatApp, YouTube und Instagram, um sich über Stellen zu informieren. Die Kanäle Xing, Kununu und Facebook werden von Bewerbern bei der Stellensuche immer weniger verwendet.
Erfolgsmessung und Best Practices von Social Media Recruiting
Die Social Media-Plattformen ermöglichen es Ihnen, zahlreiche Statistiken zu erheben, um die Performance Ihrer Social Recruiting Kampagnen zu messen. Anhand von Werbeanzeigen-Kennzahlen wie „Anzahl der Bewerbungen“, „Klick-Anzahl“ und „Reichweite“ stellen Unternehmen aktuell primär fest, ob Ihre Social-Media-Recruiting Kampagnen ein Erfolg waren. Kennzahlen zu tätsächlichen Einstellungen (z. B. Kosten pro Einstellung) hingegen sind für Unternehmen weniger relevant für die eigene Erfolgseinschätzung bei Social Media Recruiting Kampagnen.
Learnings: Nutzen Sie Leistungskennzahlen, wie Kosten pro Bewerbungen, um zu sehen, ob Ihre Social Media Recruiting-Kampagnen Ihr Geld wert sind. Hierbei können Ihnen modernen Recruiting-Tools, wie das Performance Analytics von Jobcluster helfen.
Für Personalerinnen und Personaler sind IT-Unternehmen wie Apple, Amazon und SAP die Vorreiter was Social Media Recruiting angeht. Für Bewerberinnen und Bewerber hingegen sind Polizei/BKA, Bundeswehr und Porsche die Trendsetter bei Social Media Recruiting und Personalmarketing.
Social Media Recruiting 2023
Die Social Media Personalmarketing Studie 2021-2022 hat gezeigt, dass Social Media eine immer größere Rolle bei der Personalgewinnung und beim Personalmarketing von Unternehmen spielt. Learnings für Sie: Achten Sie darauf, dass Sie Bewerberinnen über alle Recruiting-Kanäle (Social Media, Karriereseite, Stellenanzeige) hinweg immer gleich ansprechen. Überlegen Sie sich genau, welche Social-Media-Kanäle Sie für Ihr Recruiting und Personalmarketing einsetzen möchten. Stellen Sie sicher, dass Ihre Social Media Recruiting Aktivitäten Ihr Geld wert sind. Insbesondere Kennzahlen wie die Cost-Per-Application sind wichtige Indikatoren für den Erfolg Ihrer Social Media Recruiting-Kampagnen. Moderne Recruiting-Tools, wie Performance Analytics von Jobcluster, ermöglichen es Ihnen, die Kennzahlen für Ihre Recruiting-Kanäle und -Kampagnen detailliert auszuwerten.
Es lässt sich zusammenfassen: Nutzen Sie Social Media für Ihre Personalgewinnung, damit Sie beim „War for Talents“ gegen Ihre Mitbewerber bestehen können!